Ob beim Einkauf im Supermarkt, im Restaurant oder im Online Shop: Kaum eine Frage wird so häufig beantwortet wie jene nach der bevorzugten Bezahlmethode. Während früher fast ausschließlich Scheine und Münzen über den Tresen gingen und im Internet mit der Kreditkarte bezahlt wurde, stehen Kunden heute vor einer breiten Auswahl. Aber welche Zahlungsmethoden sind für welchen Einkauf geeignet und worauf ist zu achten, wenn man sich mit den Vor- wie Nachteilen befasst?
Übersicht
Bargeld: Klassische, aber rückläufige Methode
Auch wenn das alte Sprichwort „Nur Bares ist Wahres“ noch immer oft zitiert wird, verliert Bargeld im Alltag aber zunehmend an Bedeutung. Die Pandemie hat den Wandel zusätzlich beschleunigt. Im skandinavischen Raum wird kaum noch mit Bargeld bezahlt, im deutschsprachigen Raum sind die Österreicher Bargeld-Fans. Jedoch kann auch hier ein rückläufiger Trend beobachtet werden.
Nachnahme: Die Bargeldlösung beim Onlinekauf
Wer auch im Internet mit Bargeld bezahlen möchte, kann sich für die Nachnahmezahlung entscheiden. Der Paketbote kassiert den Betrag direkt bei Übergabe. Der Vorteil: Käufer zahlen erst, wenn sie die Ware tatsächlich in den Händen halten.
Allerdings fallen bei der Nachnahme zusätzliche Gebühren an. Auch bieten viele Händler diese Zahlungsmethode gar nicht mehr an.
Kreditkarte: Überall einsetzbar
Die Kreditkarte ist das Zahlungsmittel Nummer 1 für viele Reisende und Online Shopper. Im Gegensatz zur Debitkarte wird der Betrag hier nicht sofort vom Konto abgebucht, sondern bis zum Monatsende gesammelt und dann mit einer Zahlung beglichen. Dadurch können Einkäufe auch dann getätigt werden, wenn der Kontostand vorübergehend niedrig ist. Jedoch besteht hier die Gefahr, in ein finanzielles Ungleichgewicht zu fallen, falls am Ende des Monats noch immer zu wenig Geld vorhanden ist, um die offene Kreditkartenrechnung zu bezahlen.
Bevor Banken eine Karte ausstellen, prüfen sie die Bonität des Antragstellers. Wer keine klassische Kreditkarte möchte, der kann auf eine Prepaid-Kreditkarte zurückgreifen, die im Voraus mit Guthaben aufgeladen wird. Somit gibt es hier keinen monatlichen Kreditrahmen, sondern nur so viel Geld, wie im Vorfeld auf das Konto transferiert wurde.
Debitkarte: Schnell und unkompliziert
Die Debitkarte ist weit verbreitet. Sie ermöglicht, wie die Kreditkarte, das bargeldlose Bezahlen, bei dem der Betrag aber direkt vom Girokonto abgebucht wird. Für den Einsatz im Geschäft ist lediglich ein Kartenterminal nötig, das mit einem Zahlungsdienstleister verbunden ist.
Während früher vor allem Maestro-Karten im Umlauf waren, setzen heutzutage immer mehr Banken auf moderne Debitkarten mit Kreditkartenfunktion. Diese verfügen zusätzlich über eine Kartennummer, ein Ablaufdatum und eine Sicherheitsnummer und können so auch im Online Handel wie eine Kreditkarte genutzt werden.
Mobile Payment: Wenn das Smartphone die digitale Geldbörse ist
Immer mehr Menschen zücken beim Bezahlen nicht mehr die Karte, sondern greifen zu ihrem Smartphone oder zur Smartwatch. Mobile Payment nutzt die kontaktlose NFC-Technologie, um Transaktionen durchzuführen. Dazu wird das Gerät einfach an das Kartenlesegerät gehalten und die Zahlung wird per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN bestätigt.
Um auf diesem Weg eine Zahlung durchführen zu können, muss im Vorfeld eine sogenannte E-Wallet-App wie Apple Pay, Google Pay, Bluecode, Garmin Pay oder Fitbit Pay installiert bzw. konfiguriert werden. In dieser Wallet wird dann auch eine Debit- oder Kreditkarte hinterlegt, die bei der Zahlung automatisch belastet wird.
E-Wallets: Bequem, sicher und international einsetzbar
Digitale Geldbörsen, sogenannte E-Wallets, ermöglichen Zahlungen ohne Eingabe von Kontodaten im Online Shop. Nutzer müssen ihre Bank- oder Kartendaten nur einmalig beim Anbieter hinterlegen. Danach genügt ein Login oder eine biometrische Bestätigung.
Der bekannteste Anbieter ist PayPal, dicht gefolgt von Google Pay, Apple Pay, AliPay und WeChat Pay. Besonders im Online Handel zählen E-Wallets zu den beliebtesten Zahlungsmethoden, weil sie sowohl Sicherheit als auch Geschwindigkeit bieten. Die Käufer genießen Käuferschutz, während Händler sofortige Zahlungsbestätigungen erhalten.
Sofortüberweisung in Echtzeit
Das Verfahren basiert auf der Idee, dass eine Zahlung direkt über das Online Banking der eigenen Bank durchgeführt wird. Käufer werden nach dem Checkout automatisch auf eine gesicherte Seite weitergeleitet, loggen sich mit ihren Bankdaten ein und bestätigen in weiterer Folge die Überweisung.
Bei der Sofortüberweisung handelt es sich etwa um ein Produkt der Klarna-Gruppe, die den Zahlungsvorgang technisch abwickelt. Dabei werden die Zahlungsdaten kurzzeitig an das Unternehmen weitergegeben.
Kauf auf Rechnung: Beliebt, aber risikobehaftet
Der Kauf auf Rechnung ist besonders bei Konsumenten sehr beliebt, weil sie die Ware erst überprüfen können, bevor sie bezahlen. Erst wenn alles in Ordnung ist, wird der Rechnungsbetrag beglichen.
Viele Online Shops bieten diese Option direkt oder über Dienstleister wie Klarna, Ratepay oder Riverty an. Diese sogenannten „Buy now, pay later“-Modelle ermöglichen eine Zahlung innerhalb von 14 bis 30 Tagen.
Aus Händlersicht ist diese Variante aber mit Aufwand verbunden, da Zahlungsausfälle nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen sind. Wird jedoch ein externer Anbieter eingeschaltet, übernimmt dieser das Risiko gegen eine Gebühr.
Vorkasse: Sicher für Händler, aber riskant für Käufer
Bei der Zahlung per Vorkasse überweist der Kunde hingegen den Rechnungsbetrag, bevor die Ware versendet wird. Erst nach Zahlungseingang erfolgt die Lieferung. Für Händler ist diese Methode nahezu risikofrei, da das Geld bereits übermittelt wurde.
Käufer tragen jedoch hier das volle Risiko: Sollte der Verkäufer nicht liefern, ist eine Rückforderung oft schwierig. Auch dann, wenn das Produkt nicht den Erwartungen entspricht, kann es schwierig sein, das Geld zurückzubekommen bzw. kann ein Umtausch verweigert werden.
Lastschrift: Ideal für wiederkehrende Zahlungen
Das Lastschriftverfahren ist ideal für Abonnements oder wenn regelmäßige Leistungen in Anspruch genommen werden. Der Kunde erteilt dem Unternehmen eine Abbuchungserlaubnis und der vereinbarte Betrag wird dann automatisch vom Konto eingezogen.
Der Vorteil besteht darin, dass hier kein manuelles Überweisen notwendig ist und die Zahlungsabwicklung automatisch erfolgt.
Prepaid- und Geschenkkarten: Anonym und sicher
Prepaidkarten sind vor allem bei jüngeren Kunden beliebt oder auch, wenn man in einem unbekannten Online Shop bezahlen möchte. Nutzer kaufen eine Karte mit einem festgelegten Betrag und bezahlen später durch Eingabe des aufgedruckten Codes.
Bekannte Varianten sind Paysafecard, Neosurf, AstroPay oder Transcash. Darüber hinaus gibt es unzählige Gutscheinkarten von Handels- und Streaming-Plattformen wie Amazon, Google Play, Apple, Netflix oder Steam. Der Vorteil besteht darin, dass es keine Weitergabe sensibler Daten gibt.
Kryptowährungen: Modern, aber noch nicht zu 100 Prozent angekommen
Zahlungen mit Bitcoin, Ethereum oder anderen digitalen Coins sind derzeit noch die Ausnahme. Nur wenige Online Händler akzeptieren Kryptowährungen. Auch deshalb, weil die Kursvolatilität abschreckend ist.
Dennoch bieten Kryptowährungen einige Vorteile, die man nicht außer Acht lassen darf: Sie ermöglichen internationale Zahlungen ohne Banken, nahezu gebührenfrei und anonym. Für technikaffine Nutzer ist das attraktiv. Zudem finden Transaktionen in Echtzeit statt. Besonders beliebt sind Kryptowährungen in Online Casinos, weil die Transaktionen nicht am Bankkonto oder auf der Kreditkartenabrechnung aufscheinen. Online Casinos, die sehr schnell Gewinne auszahlen, arbeiten auch oft mit Kryptowährungen. Denn hier ist die schnelle Transaktion in die gewünschte Wallet sehr wohl möglich.
Keine Zahlungsmethode ist perfekt
Jede Zahlungsart hat ihre Stärken und Schwächen und welche sich eignet, hängt stark vom Einsatzzweck ab. Während Händler auf Sicherheit und schnelle Abwicklung achten, stehen für Kunden oft die Bequemlichkeit und der Datenschutz im Vordergrund.
