Investmentfonds vs. ETF: Was ist der Unterschied?

Investmentfonds vs. ETF: Ein Überblick

Investmentfonds und börsengehandelte Fonds (ETFs) haben viel gemeinsam. Beide Arten von Fonds bestehen aus einer Mischung vieler verschiedener Vermögenswerte und stellen für Anleger eine gängige Methode zur Diversifizierung dar. Es gibt jedoch wesentliche Unterschiede in der Art und Weise, wie sie verwaltet werden. ETFs können wie Aktien gehandelt werden, während Investmentfonds nur am Ende eines jeden Handelstages auf der Grundlage eines berechneten Preises gekauft werden können. Investmentfonds werden außerdem aktiv verwaltet, d. h. ein Fondsmanager trifft die Entscheidungen über die Zuteilung der Vermögenswerte im Fonds. ETFs hingegen werden in der Regel passiv verwaltet und basieren eher auf einem bestimmten Marktindex.

Nach Angaben des Investment Company Institute gab es im Dezember 2018 8.059 Investmentfonds mit einem Gesamtvermögen von 17,71 Billionen US-Dollar. Zum Vergleich: Die ICI-Studie zu ETFs weist für denselben Zeitraum insgesamt 1.988 ETFs mit einem Gesamtvermögen von 3,37 Billionen US-Dollar aus.

Offene Investmentfonds

Investmentfonds sind in der Regel mit einer höheren Mindestanlage verbunden als ETFs. Diese Mindestbeträge können je nach Art des Fonds und der Gesellschaft variieren. Der Vanguard 500 Index Investor Fund erfordert beispielsweise eine Mindestanlage von 3.000 $, während der von American Funds angebotene The Growth Fund of America eine Ersteinlage von 250 $ erfordert.1 2

Viele Investmentfonds werden aktiv von einem Fondsmanager oder einem Team verwaltet, das Entscheidungen zum Kauf und Verkauf von Aktien oder anderen Wertpapieren innerhalb des Fonds trifft, um den Markt zu schlagen und den Anlegern zu einem Gewinn zu verhelfen. Diese Fonds sind in der Regel mit höheren Kosten verbunden, da sie viel mehr Zeit, Mühe und Arbeitskraft erfordern.

Käufe und Verkäufe von Investmentfonds finden direkt zwischen den Anlegern und dem Fonds statt. Der Fondspreis wird erst am Ende des Geschäftstages festgelegt, wenn der Nettoinventarwert (NAV) ermittelt wird.

Börsengehandelte Fonds (ETFs)

ETFs können für eine Einstiegsposition weitaus weniger kosten, nämlich nur die Kosten für einen Anteil, zuzüglich Gebühren oder Provisionen. Ein ETF wird von institutionellen Anlegern in großen Mengen aufgelegt oder zurückgenommen, und die Anteile werden im Laufe des Tages wie eine Aktie zwischen den Anlegern gehandelt. Wie eine Aktie können ETFs leerverkauft werden. Diese Bestimmungen sind für Händler und Spekulanten wichtig, aber für langfristige Anleger kaum von Interesse. Da die Preise für börsengehandelte Fonds jedoch fortlaufend vom Markt festgelegt werden, besteht die Möglichkeit, dass der Handel zu einem anderen Preis als dem tatsächlichen Nettoinventarwert erfolgt, wodurch sich die Möglichkeit einer Arbitrage ergibt.

Beispiel Investmentfonds vs. ETF

Nehmen wir zum Beispiel an, dass ein Anleger 50.000 $ aus einem traditionellen Standard & Poor’s 500 Index (S&P 500) Fonds zurücknimmt. Um den Anleger auszuzahlen, muss der Fonds Aktien im Wert von 50.000 $ verkaufen. Wenn die Aktien mit Wertzuwachs verkauft werden, um das Geld für den Anleger freizusetzen, erfasst der Fonds diesen Kapitalgewinn, der vor Jahresende an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Infolgedessen zahlen die Aktionäre die Steuern für den Umsatz innerhalb des Fonds. Wenn ein ETF-Anteilseigner 50.000 Dollar zurückgeben möchte, verkauft der ETF keine Aktien aus dem Portfolio. Stattdessen bietet er den Anteilseignern „Rücknahmen in Form von Sachleistungen“ an, wodurch die Möglichkeit der Zahlung von Kapitalgewinnen begrenzt wird.

 

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