Was kostet es, einen Kamin einbauen zu lassen?

Die Preise richten sich nach Art des Kamins sowie Installationsaufwand und können daher eine Spanne von 400 € bis hin zu 10.000 € umfassen.

Keine Heizung der Welt kann die behagliche Wärme eines Kaminofens imitieren. Ein Kamin strahlt nicht nur Gemütlichkeit aus, sondern ist auch ein echter Augenschmaus und bietet obendrauf noch einige Vorteile. Wir zeigen dir, wie viel du investieren musst, wenn du mit einem Kamin liebäugelst.

Wie unterscheiden sich Kamin und Kaminofen?

Der größte Unterschied ist die Bauart. Während klassische Kamine weniger zum Beheizen geeignet sind, erfüllen Kaminöfen genau diesen Zweck und können sogar die Heizung ergänzen und die Warmwasseraufbereitung unterstützen.

Der klassische Kamin

Der Kamin ist normalerweise fest im Schornstein oder Mauerwerk des Gebäudes verbaut. In alten Zeiten diente er vor allem als Kochstelle. Früher waren diese Kamine meist offen, die modernen Varianten sind durch eine Glasfront geschlossen, um der Bundes-Immissionsverordnung zu entsprechen. Sie eigenen sich vor allem als gelegentliche Feuerstätte und sind mehr Accessoire als Heizersatz, da die Wärme größtenteils durch den Schornstein verloren geht.  Ob man einen Kamin nachträglich einbauen lassen kann, muss von einem sachverständigen Schornsteinfeger geprüft werden.

Der Kaminofen

Anders als sein großer Bruder ist der Kaminofen – auch als Schwedenofen bekannt – nicht fest verbaut, sondern ein freistehender Ofen aus Stahlblech oder Gusseisen. Er beinhaltet eine mit Schamottesteinen verkleidete Brennkammer und wird mit trockenem, unbehandeltem Holz befeuert. Für die Augenfreude sorgt ein Sichtfenster aus Glaskeramik in der Ofentür. Ein Kaminofen ist deutlich einfacher zu installieren und auch nachträglich einzubauen als ein klassischer Kamin. Größter Vorteil: Die Wärme bleibt im Raum.

Wasserführender Kaminofen

In Altbauten, die meistens mit Gas oder Öl beheizt werden, kann ein wasserführender Kaminofen eine lohnende Investition sein. Für gewöhnlich besteht das Ganze aus einem Kamin-, Kachel- oder Pelletofen und einer sogenannten Wassertasche. Das durchlaufende Wasser wird erhitzt und ergänzt, je nach Speicherart, die Brauchwassererwärmung.

Bitte ganz vorsichtig kalkulieren und ausführlich beraten lassen, falls du diese Option in Betracht ziehst. Damit sich die Anschaffung auch amortisiert, gibt es einiges zu beachten. So müsstest du beispielsweise auch im Sommer den Ofen befeuern oder mit einer Solarthermie-Anlage kombinieren, um warmes Wasser zu haben. Der Schornsteinfeger deines Vertrauens kann darüber Aufschluss geben.

Was kostet ein Kaminofen-Anschluss?

Am beliebtesten sind zweifelsohne die klassischen Schwedenöfen. Auch wenn die Preisspanne von 400 € bis 5.000 € groß ist, sind diese Kaminöfen grundsätzlich leistbar und relativ einfach zu installieren. Eine Voraussetzung ist ein funktionierender Schornstein (Original oder nachträglich eingebaut). Ein weiterer Vorteil ist die große Auswahl an Designs und Stilen.

🔥 Kostenfaktoren für den Kaminofen-Anschluss:

  • Art des Kamins/Kaminofens
  • Mögliche Zusatzkosten
  • Kosten für den Einbau & Montage
  • Genehmigung Schornsteinfeger

Kosten für Ofen, Montage und Genehmigung

Die Preise sind so unterschiedlich wie die Ofenvarianten. Am günstigsten fährst du definitiv mit dem Schwedenofen, den du in jedem Baumarkt findest.

Kamin/Ofen Kosten Kamin
Kaminofen/Holzofen/Schwedenofen 200 € – 1.400 €
Gaskamin 750 € – 3.000 €
Pelletofen 1.000 € – 1.500 €
Naturstein/Specksteinofen 750 € – 2.500 €
Kachelofen 1.500 € – 5.000 €
Wasserführender Küchenofen 750 € – 2.000 €
Wasserführender Kaminofen 1.000 € – 4.000 €

Wenn ein Schornstein vorhanden ist, solltest du etwa 50 € – 100 € für die Ofenrohre einplanen. Muss jedoch ein Schornstein an der Hausfassade nachgerüstet werden, brauchst du ein Budget von etwa 1.500 € – 2.000 €.

Die Montage des Ofens hängt ebenfalls von der Ofenart und den räumlichen sowie baulichen Bedingungen ab. Die Kamin-Abnahme durch den Schornsteinfeger kostet dich ungefähr 50 € – 150 €. Zu der Frage, ob ein Kamin überhaupt genehmigt werden muss, kommen wir später noch.

Kamin/Ofen Kosten Montage
Kaminofen/Holzofen/Schwedenofen 100 € – 500 €
Wasserführender Kamin-/Küchenofen 500 € – 1.000 €
Installation Kachelofen 500 € – 5.000 €
Nachrüsten Edelstahlschornstein 1.500 € – 2.500 €

Um dir das Ganze noch mehr zu verdeutlichen, haben wir ein mögliches Rechenexempel für den Einbau eines klassischen Kaminofens – einmal mit und einmal ohne vorhandenen Schornstein.

Posten Mit Schornstein Ohne Schornstein
Einfacher Schwedenofen 750 € 750 €
Ofenrohre 60 € 60 €
Ofenplatte Stahlblech 90 € 90 €
Montage an bestehenden Schornstein 400 €
Schornstein Nachrüstung inkl. Montage 1.500 €
Prüfung und Abnahme Schornsteinfeger 100 € 100 €
Gesamt 1.400 € 2.500 €

 

Bitte bedenke bei unseren Beispielen, dass wir keine Garantien für diese Preisangaben geben können. Endgültig kann das nur ein Fachmann oder eine Fachfrau, aber es verschafft dir bereits einen guten Eindruck, womit du ungefähr rechnen kannst.

🔥 Achtung: Bitte achte auf seriöse Angebote, wenn du deinen Ofen von Profis einbauen lässt. Taucht irgendwo die Aussage „ganz einfach und ohne Abnahme“, handelt es sich nicht um ein seriöses Unternehmen.

Wie viel kostet ein Kamin mit Einbau?

Der Einbau eines „echten“ verkleideten Kamins gestaltet sich weitaus schwieriger. Die Modelle, die einem im Mauerwerk verbauten Kamin am nächsten kommen, kosten selten unter 3.000 € – die günstigsten Modelle fangen ab 1.000 € an. Und das sind für gewöhnlich kleinere Modelle, für die bereits alle Voraussetzungen erfüllt sind. Für eine individuelle und maßgeschneiderte Lösung inklusive Einbau beginnen die Preise ab ca. 10.000 € und können z.B. für Kachelöfen mit Sitzbank bis zu 25.000 € plus kosten.

Auch hier können wir dir das Gespräch mit einem Fachmann ans Herz legen, denn es kann auch durchaus sein, dass dein Haus günstige Rahmenbedingungen aufweist und der Einbau gar nicht so umständlich ist, was die Kosten erheblich reduzieren würde.

Ist ein Kamin genehmigungspflichtig?

Ein Kamin ist eine Feuerstätte und in Deutschland müssen alle Feuerstätten genehmigt werden. Damit sollen vor allem mögliche Gefahren vermieden werden, derer du dir als Kamin-Newbie vielleicht nicht bewusst bist. Deine Unversehrtheit sollte oberste Priorität haben. Deshalb kommt auch regelmäßig ein Schornsteinfeger, um den Schornstein zu reinigen, denn einen Schornsteinbrand möchte niemand haben.

Du musst übrigens noch vor dem Einbau eines Kaminofens deinen Bezirksschornsteinfeger informieren, damit sichergestellt wird, dass die räumlichen Bedingungen für dein Vorhaben passen:

Brandschutz

Können mit einem Kaminofen die Mindestabstände zu Wänden und Möbeln eingehalten werden. Abstände werden sowohl in der gesetzlichen Kaminofenverordnung als auch vom Hersteller festgelegt. Für gewöhnlich sollten es 20 cm Wandabstand und 50 cm – 80 cm Abstand zu Möbeln sein.

Luftzufuhr

Für das sichere Betreiben eines Kaminofens braucht es ausreichend Raumlauft. Leider ist ausgerechnet der Bereich, der Wärme im Raum halten soll nun ein Fallstrick für Öfen geworden: Die Wärmedämmung. Mittlerweile sollen durch passende Fassadendämmung neue Häuser nahezu luftdicht gebaut werden. Rotes Licht für einen Kaminofen. In diesem Fall braucht es einen nachträglich eingebauten Außenluftanschluss, um gefahrlos feuern zu können.

Feuerfester Untergrund

Kein Kaminofen darf einfach auf den blanken Fußboden aufgestellt werden. Du brauchst eine Ofen- bzw. Funkenschutzplatte aus Glas, Metall oder einem anderen feuerfesten Material. Auch hier sollten nach links und rechts mindestens 30 cm Platz zwischen Ofen und Enden der Platte verfügbar sein, nach vorne hin sogar 50 cm.

Schornsteinvorschriften

Wenn ein Schornstein nachgerüstet wird, musst du dir keine Gedanken machen – hier wird alles Notwendige bereits berücksichtigt. Hast du jedoch einen bestehenden, muss seine Tauglichkeit geprüft werden. Beispielsweise braucht es für einen Pelletofen eine andere Abgasanlage als für den klassischen Holzofen.

🔥Achtung: Ab 2024 verändern sich die Anforderungen an Feuerungsanlagen laut Bundes-Immissionsschutzgesetz – kurz BImSchV. So dürfen z.B. Geräte, die zwischen 1995 und 2010 produziert wurden, nicht mehr genutzt bzw. müssen nachgerüstet werden.

Nicht genehmigte Kamine können enormen Schaden anrichten – gesundheitlich und finanziell. Außerdem ist mit hohen Geldstrafen zu rechnen, wenn ein Kamin ungenehmigt betrieben wird. Es lohnt sich also, die recht überschaubare Summe zwischen 50 € – 100 € zu zahlen und auf Nummer sicher zu gehen.

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